6.8 Exkurs: Der Osterfeuerverein
Der einzige Gleidorfer Verein, der seinen Ursprung im Oberdorf hat, ist der Osterfeuerverein. Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag trat und tritt dieser Verein in Aktion, schichtet brennbares Material, das dann am Ostersonntag in Flammen aufgehen soll. Mit Pechfackeln wurde dazu das Feuer von der Osterkerze in der Kirche zum Holzstoß gebracht. In der Vor- und Nachkriegszeit (1939 bis 1945) bestand der Ehrgeiz darin, die Jugendlichen aus den Nachbarorten daran zu hindern, das Feuer vorzeitig zu entzünden.
In umgekehrter Richtung soll dieser Ehrgeiz auch bestanden haben. Erfolge sollen aber selten gewesen sein. Infolge des Krieges fielen die Feuer aus. 1946 wurde das Osterfeuer im Oberdorf zunächst von den Jugendlichen auf dem Quernbed errichtet. Ab 1947 übernahmen die heimkehrenden Soldaten wieder das Kommando.
Als die Familie Arens das auf ihrer Hälfte des Landes nicht mehr dulden wollte, wurde das Osterfeuer auf die Wiese des Vorsitzenden J. Richter oberhalb des Friedhofsweges verlegt.
Etwa 1960 kam dann die Idee auf, das Osterfeuer in der Form eines Kreuzes zu errichten. Der senkrechte Masten wurde mit abgefahrenen Reifen umwickelt und auch sonst wurde einiges unorthodoxe Material verarbeitet. Aus Gründen des Umweltschutzes kehrte man um 1986 zum altbewährten Holzstoß zurück. Die Richtfeste fanden in den Garagen und Werkstätten der darunter liegenden Häuser statt.
Seit ca.1980 findet das Osterfeuer an der Verlängerung der Kirchstrasse auf dem Weg zur Robbecke statt. Nach dem Abbrennen des Feuers am Ostersonntag traf und trifft man sich in den Gaststätten des Ortes.